Das steckt im Honig

Honig hat Tradition in Österreich, war lange Zeit das einzige Süßungsmittel und deshalb ein wertvolles Handelsgut. Kindheitserinnerungen an ein Glas Honigmilch vor dem Schlafengehen oder ein Honigbrot als Nachmittagsjause haben wir doch alle. Wir lieben Honig für den einzigartigen Geschmack und die verschiedenen Variationen von Blütenhonig bis Waldhonig.

Auch beim Kochen und Backen wird er viel eingesetzt. Jeder hat doch diese eine Freundin, die einen „zuckerfreien“ Kuchen mitbringt: er ist nämlich mit Honig gesüßt und nicht mit gewöhnlichem Zucker. Was wir aus diätologischer Sicht dazu sagen, und warum wir selber gerne ein Honigbrot essen – darum geht’s in diesem Beitrag.

Steckt Zucker im Honig?

Aus chemischer Sicht gibt es drei Zuckerarten: Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker) und Galaktose (Schleimzucker). Unser Haushaltszucker aus der Zuckerrübe ist eine Mischung aus Glukose und Fruktose, die auch im Honig hauptsächlich enthalten sind. Grundstoffe für Honig sind nämlich die zuckerhaltigen Siebröhrensäfte oder der Blütennektar der Pflanzen.

Die Süßkraft von Honig ist etwas höher als die von Haushaltszucker, obwohl 100 g Honig mit 300 kcal weniger Kalorien enthalten als 100 g Zucker mit 400 kcal. Ein mit Honig gesüßter Kuchen ist also bei weitem nicht zuckerfrei, kann aber ein bisschen weniger Kalorien enthalten: nimmt man z.B. statt 200 g Zucker 170 g Honig, hat die im gesamten Kuchen enthaltene Süße statt 800 kcal nur 510 kcal, somit um 290 kcal weniger. Pro Stück sind das in etwa 24 kcal bei gleicher Süße. Ohne jetzt noch mehr in Kaloriendetails zu gehen: der Ersatz von Zucker durch Honig spart immerhin ein wenig Kalorien.

Stecken Vitamine und Mineralstoffe im Honig?

Die in Honig enthaltenen Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen können nicht unbedingt einen nennenswerten Beitrag zur Bedarfsdeckung beitragen.

100 g Honig enthalten ca.:

  • 2,4 mg Vitamin C
  • 2,0 mg Magnesium
  • 1,3 mg Eisen

Das entspricht 2,4 %, 0,7 % und 10 % des Tagesbedarfs. Da muss definitiv noch mit Obst, Gemüse und Vollkornprodukten nachgeholfen werden. Damit lässt sich der Vitamin- und Mineralstoffbedarf dann doch effizienter decken, aber der leckere Honiggeschmack ist in der einen oder anderen Mehlspeise bzw. Süßigkeit einfach ein Traum.

Was steckt Gutes im Honig?

Der süße Nektar ist schon seit Jahrtausenden bekannt und wurde schon von Hippokrates als
Universalheilmittel empfohlen. Denn Honig gilt als entzündungshemmend und antibakteriell. Das ist auf bestimmte Enzyme sowie auf die Zähflüssigkeit des Honigs zurückzuführen. Nicht ohne Grund also hat uns schon die Großmutter bei Halsweh einen Tee mit Honig gereicht. Auch Vitamine und Mineralstoffe sind im Honig enthalten, wie z.B. Vitamin C, Magnesium oder Eisen.

Warum Honig auch als heimisches Superfood bezeichnet werden kann, könnt ihr ab Montag, 7. Mai in diesem Beitrag nachlesen!

Steckt etwas nicht so gutes im Honig?

Bei Kindern im ersten Lebensjahr darf kein Honig als Süßungsmittel verwendet werden. Grund dafür ist, dass selbst bei sorgfältiger Herstellung das Bakterium Clostridium botulinum enthalten sein kann. Dieses kann bei Säuglingen mit einer noch instabilen Darmflora zu einer lebensbedrohlichen Infektion führen. Aber keine Sorge, wenn Honig in Säuglingsnahrung enthalten ist: hier werden die Erreger in speziellen Herstellungsverfahren abgetötet. Bei älteren Kindern und Erwachsenen wird diese Infektion von einer stabilen Darmflora verhindert.

Trennlinie für Tipps

Drei kleine Dinge solltet ihr beim Kochen mit Honig beachten:

 

  • Honig enthält Flüssigkeit, er besteht nämlich neben 80 % Zucker auch aus 20 % Wasser: wenn ihr Zucker damit ersetzt, solltet ihr die Flüssigkeit im Rezept reduzieren. Als grobe Faustformel gilt um ca. 20 % weniger Flüssigkeit nehmen.

 

  • Honig nicht zum Süßen von Pudding oder Soßen verwenden: das im Honig enthaltene Enzym Diastase spaltet die Speisestärke und verflüssigt die Speisen.

 

  • Erhitzt man Honig über 40 °C gehen die wärmeempfindlichen Inhaltsstoffe verloren, das enthaltene Wasser verdunstet und es bleibt nur mehr Zucker übrig.
FOTOS: © Ernährungsliebe
MARLENE

Marlene

Ernährungsliebe Plauderkasten

Besonders gern haben wir Honig auf einer Scheibe Vollkornbrot mit Walnüssen oder zum Süßen selbstgemachter Limonaden wie Eistee im Sommer oder einem Ingwer-Zitronen-Heißgetränk im Winter.

Mehr Infos zu unseren Diätologinnen von Ernährungsliebe und ihren Ernährungsberatungen findet ihr auf www.ernaehrungsliebe.at.