Challenge: 7 Tage regional

Regionalität von Lebensmittel und deren Saison gehört zu einem ausgewogenen Ernährungsstil dazu – das wurde uns vor allem im letzten Jahr bewusst.

Neben dem kleiner werdenden ökologischen Fußabdruck durch kürzere Transportwege und reif geerntetes Obst und Gemüse steht dabei auch die Unterstützung der heimischen Bauern und Bäuerinnen im Fokus. Wir haben eine Bandbreite an Lebensmitteln aus der Region zur Verfügung, die Versorgungssicherheit ist gegeben. Auch regional können wir uns ausgewogen und vor allem abwechslungsreich ernähren.

 

Was genau bedeutet für uns „regional“ und wie einfach ist es, dies in den Alltag umzusetzen?

 

Reicht es, wenn wir bei heimisch verfügbarem Obst und Gemüse auf die Herkunft aus Österreich achten? Ist es okay, wenn wir im Einkaufswagen trotzdem Bananen und Avocados dabeihaben? Oder heißt regional, dass wir alles, wenn irgendwie möglich, aus nächster Nähe beziehen sollten? Was ist dann mit Lebensmitteln, die wir regional nicht beziehen können, zum Beispiel Olivenöl, Pfeffer, Erdnüsse?

 

Wir bei Schmeck’s wollen nicht vorgeben, wie es „richtig“ ist oder welche Ernährungsweise die Beste ist. Jeder Mensch is(s)t individuell und sollte für sich selbst entscheiden, welche Ernährung sich gut anfühlt und sich auch in den Alltag integrieren lässt.

 

Was wir aber wollen ist es, Ideen zu geben, auf Dinge aufmerksam zu machen und Alternativen aufzuzeigen.

 

Beim Thema Regionalität hatten wir die Idee, einen Selbstversuch zu starten. So wird Marlene versuchen, sich eine Woche lang ausschließlich regional zu ernähren und wird das Ganze festhalten.

Was wir während dieser Woche herausfinden wollen?

 

  • Kann man sich ausschließlich regional ernähren?
  • Welche Lebensmittel lassen sich ganz einfach durch regionale Alternativen austauschen?
  • Welche Lebensmittel gehören bei uns zum Alltag, obwohl sie gar nicht regional sind?
  • Gibt es „nicht-regionale Lebensmittel“, auf die wir persönlich nicht verzichten möchten?

 

Wir werden euch hier auf dem Laufenden halten…. 🙂

1. Bestandsaufnahme

 

Ich schreibe ein paar Tage ein Ernährungsprotokoll, um mir selbst aufzuzeigen, welche Lebensmittel sowieso schon regional sind und welche ich noch austauschen muss.

 

„Grundsätzlich achte ich ja sehr auf Regionalität und kaufe Obst & Gemüse hauptsächlich dann, wenn es auch gerade Saison hat“ – so meine Meinung.

 

Doch beim Schreiben meines Ernährungsprotokolls sowie während meines Kühlschrank- und Vorratsschrank-Checks zuhause wurde ich überrascht. Hier einige Lebensmittel, die bei mir zur Grundausstattung gehören, die aber nicht unbedingt regional sind:

 

  • Datteln
  • Nüsse (v.a. Paranüsse, Cashewkerne und Erdnüsse)
  • Kokosflocken
  • Fetakäse
  • Mozzarella
  • Zimt
  • Nussmus (Sesammus für Hummus und Erdnussmus als Topping für Müslis, etc.)
  • Kaffee
  • Sojasauce
  • Getrocknete Tomaten
  • Risottoreis
  • Couscous
  • Quinoa
  • Pinienkerne
  • Tiefkühlbeeren
  • Parmesan
  • Hülsenfrüchte

 

Na, findet ihr euch bei ein paar Lebensmitteln wieder?… 🙂

2. Optimierung

 

Um meine Woche nun regional zu gestalten muss ich erstmal meinen Einkauf planen und einige heimische Alternativen besorgen.

 

Was mir beim Einkauf auffällt:

 

Oft ist es gar nicht so einfach, auf den ersten Blick zu erkennen, woher denn das Produkt kommt. Gerade bei Produkten, in denen viele Zutaten enthalten sind, wie Müsli, Süßigkeiten oder Gemüsemischungen.

 

Ein paar regionale Gütesiegel helfen uns dabei, bei vielen Produkten den Durchblick zu bewahren und schnell die Herkunft zu erkennen! Ich hab einige Lebensmittel bewusst gekauft, um diese als Alternative zu meinen sonst häufig vorkommenden Produkten zu essen.

 

Lebensmittel, die ich gegen eine regionale Alternative ausgetauscht habe:

Datteln Getrocknete Apfelringe / Apfelsticks
Nüsse (Paranüsse, Cashews, etc.) Walnüsse, Haselnüsse
Müsliriegel, Schoki oder Süßigkeiten Selbstgemachte Müsliriegel, Kuchen oder Muffins oder frisches Obst
Bananen Aktuell: Apfel, Birne, Rhabarber, bald auch Erdbeeren
Zimt Honig (für’s Frühstücksmüsli)
Parmesan, Fetakäse Käse aus OÖ
Hülsenfrüchte Regional angebaute Hülsenfrüchte
Couscous Hirse, Dinkelreis, Buchweizen, Hafer,
Tiefkühlbeeren Frisches, saisonales Obst
Lachs Lachsforelle, Saibling, Forelle
Pinienkerne Sonnenblumen- und Kürbiskerne
Risottoreis Dinkelreis
Olivenöl Rapsöl zum Kochen, Leinöl für Salate
Sesam Hanfsamen

3. Ideen und Planung

 

Ausgestattet mit vielen regionalen Lebensmitteln braucht man nur noch Ideen & Rezepte.

 

Ihr findet hier viele Rezepte von unseren Gastbloggern / Gastbloggerinnen. Ein paar Ideen hab ich außerdem während meines Selbstversuches ausprobiert.

 

Frühstücksideen

 

  • Regionales Frühstücksporridge mit Apfel, Walnüssen und Honig

 

  • Brot mit Butter und Käse, Schinken oder Marmelade

 

  • Pancakes mit Topfen-Apfelmus-Creme

 

Ideen für Mittag- und Abendessen

 

  • Omelette mit frischem Gemüse, Käse und Kresse
  • Leinölerdäpfel mit Schnittlauch und Leinsamen
  • Semmelknödel mit Schwammerlsauce
  • Chiccoree mit Walnüssen, Honig, Ziegenkäse
  • Smashed Potatoes aus dem Ofen mit frischen Kräutern und Topfen-Joghurt-Dip
  • Nudeln mit Blattspinat, Cocktailtomaten, Schaf-Camenbert und Kürbis- sowie Sonnenblumenkernen

Fazit

 

Wir haben das Glück in einer Region zu leben, in der es ein vielfältiges Angebot an Lebensmitteln gibt. Sich regional zu ernähren ist also möglich 🙂

 

Gleichzeitig bereichern aber auch viele Lebensmittel und Gewürze aus fernen Ländern unseren Speiseplan… bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger.

 

Mein persönliches Fazit aus der Woche: es gibt einige Lebensmittel, bei denen man ganz einfach und ohne Verzicht eine tolle regionale Alternative finden kann. Ich verwende nun Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne als Topping für fast jedes Gericht – herrlich 🙂

 

Außerdem möchte ich wieder viel bewusster nach Saison einkaufen – mit einem Blick auf unseren Saisonkalender vor dem Einkauf ist das ganz leicht. Sehr viel leichter fällt das regionale Essen auch, wenn man Vieles selbst kocht. Je naturbelassener die Lebensmittel, desto einfacher ist beim Einkauf die Herkunft nachzuvollziehen.

 

Ein paar Lebensmittel, die sich in meinen Speiseplan eingeschlichen haben, möchte ich nun bewusster und seltener kaufen wie zum Beispiel Bananen, Kokosflocken oder verschiedenste Nüsse (hier wähle ich nun bewusst Walnüsse aus der Region!).

Ein paar andere Lebensmittel kann und will ich jedoch nicht vom Speiseplan streichen: Kaffee, Schokolade und Zimt 🙂