Neues Jahr, neue Trends?

Das erwartet uns 2020

Eins steht fest, alles ist in Bewegung!

Trends sind komplex und verändern sich ständig. Ein großer Name in der Food-Trend-Szene ist „Hanni Rützler“. Sie forscht seit vielen Jahren in diesem Bereich und wer sich im Detail für die aktuellsten Trends interessiert, sollte auf jeden Fall den Food-Trend-Report von ihr kennen (absolute Buchempfehlung für Neugierige!).

Sie sagt, dass Food-Trends zum Teil Antworten auf Probleme wie Skandale, ungesunde Fertiggerichte, oder Tierhaltung, sind. Das klingt logisch! Daraus entwickeln sich Lösungen und somit Trends. Damit ein Trend aber ein Trend ist, braucht es mehr als ein neues Produkt. Echte Innovationen brauchen Tiefe dauern 5-10 Jahre an.

Hanni Rützler sagte gegenüber dem Handelsblatt (www.handelsblatt.com) „Die Welt befindet sich im Umbruch. In Zukunft muss unser Ernährungssystem gesünder, ressourcenschonender, emissionsfreier werden.“ Wir finden das klingt toll!

Der Trend-Check

 

Snackification


Viele setzten vermehrt auf kleinere Mahlzeiten wie Tacos, Wraps, Sushi, Ramen, Bowls oder Suppen. Und dann am besten noch gepaart mit dem to-go-Trend. Aus unserer Sicht kann das jedoch in zwei völlig verschiedene Richtungen gehen. Sinnvoll, wenn die Nährstoffzusammensetzung passt und man sich bewusst für kleinere Mahlzeiten entscheidet. Die Gefahr des „Dahinessens“, weil der „Snack“ nicht als richtige Mahlzeit gewertet wird, ist allerdings auch groß.

 

Nachhaltigkeit

 

Schon länger präsent sowohl beim Verbraucher als auch bei Produzenten, Gastronomen und Konsumenten. Dabei geht es sowohl um Umweltbewusstsein als auch um Gesundheitsbewusstsein. Nachhaltigkeit geht dabei von Artgerechter Tierhaltung, Qualität, geringer CO2-Belastung bis zur ressourcenschonenden Produktion. Regional & saisonal spielen dabei eine wichtige Rolle. Dieser Trend spricht uns besonders an, wir verwenden bei unseren Rezepten (nicht nur, aber) hauptsächlich regionale und saisonale Lebensmittel. Re-use Food/ Containern gehört auch zur Nachhaltigkeit. Dabei werden Lebensmittel aus den Mülltonnen der großen Supermärkte gefischt, damit sie nicht der Verschwendung zum Opfer fallen. Es ist erstaunlich, welch gute Ware oft im Container landet bzw. landen muss. Wusstet ihr, dass es bereits Länder gibt, die Supermärkte gesetzlich zu Lebensmittelspenden an Hilfsorganisationen verpflichten (z.B. Tschechien).

Gutes Essen retten als Takeaway – kennt ihr schon die App „To good to go“? Mit dieser App kann man überschüssige Ware bzw. übrig gebliebene Menüs in Restaurants zu reduzierten Preisen kaufen. Die App gibt’s auch für den Raum Linz und es sind einige namhafte Lebensmittelproduzenten gelistet. Schaut doch mal hier rein: https://toogoodtogo.at/de-at

 

Beyond Food

 

Fleischersatzprodukte werden perfektioniert und kommen immer näher an das Original heran. Dahinter steckt viel Forschung, jahrelange Experimente und der Wunsch etwas Gutes für die Gesundheit und die Umwelt zu tun. Wir sind auch immer Neugierig bei solchen Produktentwicklungen und probieren gerne alles aus. Ein kritischer Blick auf die Zutatenliste ist uns auch bei solchen Lebensmitteln ganz wichtig.

 

Free From

 

Auch dieser Trend setzt sich fort. Dabei kann es bei Free From um ganz unterschiedliche Begriffe gehen. Meistens sind dabei Allergene, oder einzelne Nahrungsmittelbestandteile wie Gluten oder Laktose gemeint. Wichtig dabei ist es, abzuwägen, ob man „Free From“ braucht oder nicht. Nicht immer bringt es gesundheitliche Vorteile etwas wegzulassen. Wenn man unbegründet die Lebensmittelvielfalt einschränkt, dann ist das auch kritisch zu betrachten.

 

Sober-Curious

 

Eine Bewegung, die sich mit dem bewussten Verzicht auf Alkohol auseinandersetzt. Alkohol passt so gesehen nicht zu einem gesunden und nachhaltigen Lebensstil und wird ganz bewusst gemieden. In den USA gibt es dazu passend bereits Bars, die sich auf hippe alkoholfreie Drinks spezialisiert haben. Wir findens toll – denn gesellschaftlich betrachtet finden wir könnte es durchaus mehr „positive vibes“ für Nicht-alkoholische Getränke geben.

 

Verpackung

 

Lebensmittelverpackungen stehen im Fokus der Zukunft. Die   Vermeidung von (Plastik)Müll ist endlich im Gange und auch der Food & Beverage Bereich wird darauf eingehen (müssen). Erste Lösungsansätze gibt es bereits, z.B. Pommes-Schälchen aus Kartoffelschalen oder Strohhalme aus Apfeltrester. Essbare bzw. kompostierbare Verpackungen werden also künftig eine wesentliche Rolle spielen.

 

Auch die Verbraucher verändern sich – Vom Konsumenten zum Prosumenten

Was bedeutet das? Kurz gesagt ist der Prosument nichts anderes als der „aufgeklärte Konsument“. Die Verbraucher informieren sich genau über Auswahlmöglichkeiten und Herkunft der Lebensmittel. Auch die moralischen Ansprüche an Nahrung sind dabei ein Thema. Das merken wir auch bei unseren Beratungen.

 

Essen & Identität

 

Den Spruch „Du bist was du isst“ kennen wir wohl alle. 2020 geht das noch ein bisschen weiter, denn zu „Wir sind was wir essen“ gehört auch immer mehr, „was wir aus Überzeugung nicht essen“. Die eigene Identität wird also auch übers Essen inszeniert. Werte, Gewohnheiten und die eigene Persönlichkeit können so ausgedrückt werden. Wir finden es super, sich über Herkunft und Wertigkeit der Lebensmittel Gedanken zu machen. Wer sich aber bei jedem Bissen unter Druck setzt, um einem Ideal zu entsprechen, der läuft Gefahr dass der Genussfaktor verloren geht. Man sollte also nicht einem Trend hinterherjagen um „dabei zu sein“, sondern weil man es will und es sich gut anfühlt. Essen soll auch immer noch Spaß machen!

Es gibt noch viele weitere Trends

 

Für die Neugierigen unter euch hier noch ein paar Schlagworte – den ein oder anderen Trend werden wir hier sicher noch genauer beleuchten.

Glokal, True Food, Food Pairing, Infinite Food, Convenience 3.0, Clean Food, Plant Based, Curated Food, Fusion Food, Hybrid Food, Sensual Food, New Flavoring, Female Connoisseurs