Die Wildküche hat in Österreich schon lange Tradition, dennoch wird heutzutage vergleichbar wenig Wild gekocht. Vor allem der Feldhase gerät in Vergessenheit, wobei das geschmacklich als auch ernährungsphysiologisch völlig unbegründet ist.
Der Hase zeichnet sich durch sein ausgeprägtes Wildaroma aus. Damit das Fleisch richtig zart wird, sollten für den Hasen lange Zubereitungsarten gewählt werden. Man kann zum Beispiel Ragout, Gulasch oder einen gerollten Braten daraus zubereiten.
Geschmacklich kann der Hase mit vielen Kräutern abgerundet werden. Wacholder, Paprika, Piment oder Muskatnuss sind typische Begleiter von Hasengerichten, aber auch Zimt, Koriander oder Kurkuma eignen sich gut!
Feldhase ist gesund!
Auch in Punkto ausgewogener Ernährung sollte der Feldhase viel öfter Platz am Speiseplan finden.
Generell zeichnet sich Wildfleisch durch den hohen Eiweiß- und den niedrigen Fettgehalt aus. Und weitaus wichtiger: die Fettsäuren! Oft hört man ja von den wichtigen Omega-3 Fettsäuren und bringt damit Fisch in Verbindung. Aber Wildbret, vor allem der Feldhase, stehen Fisch im Fettsäuremuster um nichts nach. Mit fast 45% weist Hasenfleisch einen sehr hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf. Im Vergleich zum fettreichen Meeresfisch ist der Feldhase auch bei uns beheimatet, was lange Transportwege verhindert.
Auch nennenswerte Mengen von Mineralstoffen und Spurenelementen stecken im Feldhasen: vor allem Eisen, Magnesium und Phosphor sind hier zu nennen.
Wer es ganz genau wissen will:
Nicht nur die Aufnahme von Fett, sondern besonders die Fettsäuren spielen für unsere Gesundheit eine Rolle. Vereinfacht gesagt kann man unterscheiden zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren: gesättigte essen wir meist zu viel, diese sollten wir aber einschränken, da sie die Blutfettwerte negativ beeinflussen können. Sie sind zum Beispiel in Wurst, Käse oder Palmöl (und somit in vielen Industrieprodukten!) zu finden.
Die ungesättigten sind grundsätzlich als positiv zu sehen! Man kann sie in einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren einteilen. Vor allem die mehrfach ungesättigten Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren sind wichtig für uns: der Körper kann sie nicht selbst herstellen und sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden.
Aber hier gilt nicht: je mehr desto besser, sondern das Verhältnis ist wichtig: laut der WHO sollten wir die Fettsäuren Omega-6 und Omega-3 im Verhältnis von max. 5:1 aufnehmen. Das Interessante hier: genau das Wildbret (Fleisch von Wildtieren) weist ein solches Verhältnis auf. Am günstigsten ist hier Hasenfleisch mit 1,9:1. Zudem hat Hasenfleisch einen sehr geringen Gehalt an gesättigten Fettsäuren!
Kurz & bündig:
- Wildfleisch aus der freien Natur ist ein hochwertiges, gesundes und ethisch gewonnenes Lebensmittel und sollte viel öfter bei uns am Speiseplan stehen.
- Das Fleisch vom Feldhasen zeichnet sich durch sein intensives Aroma aus und eignet sich vor allem für Gulasch, Eintöpfe oder Braten.
- Der Feldhase hat auch ernährungstechnisch viele Pluspunkte:
- Das Fleisch ist eiweißreich, fettarm und hat eine optimale Fettsäuren -Zusammensetzung: wenig gesättigte und sehr viel mehrfach ungesättigte (u.a. die wichtigen Omega-3-) Fettsäuren.
- Auch Mineralstoffe und Spurenelemente sind nennenswert: Der Feldhase ist reich an Eisen, Magnesium und Phosphor!
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Quellen:
- www.vetmeduni.ac.at/de
- www.jagdfakten.at
- www.raumberg-gumpenstein.at (Abschlussbericht Wildfleischqualität)