Die Grillsaison hat begonnen! Wir verraten euch im aktuellen Beitrag ein paar wichtige Tipps für das perfekte Grillvergnügen…
Grillmethode
Zuallererst muss man sich entscheiden: Holzkohle, Gas oder Elektro?
Jede Grillmethode hat ihre Vor- und Nachteile. Im Endeffekt bleibt es eine persönliche Entscheidung, welche Methode einem am liebsten ist. Zur Übersicht haben wir hier einige Punkt aufgelistet:
Grillen mit Holzkohle
- Die Holzkohle verleiht dem Grillgut einen wunderbaren und unverwechselbaren Geschmack.
- Zeit: bis man das Grillgut auflegen kann braucht man viel Zeit. Eine gute Planung ist daher wichtig!
- Die Temperatur kann man beim Holzkohlegrill nur schwer kontrollieren. Vorsicht ist also bei Gemüse sowie zartem Fleisch geboten.
- Rauchentwicklung: für den Balkon ist der Klassiker leider nicht geeignet.
- Tropft das Fett auf die glühende Grillkohle können gesundheitsschädliche Stoffe entstehen (z.B. sog. polyzyklische, aromatische Kohlenwasserstoffe), daher ist hier Vorsicht geboten.
- Klassiker: Grillen mit Holzkohle ist einfach traditionell und ein richtiger Klassiker!
Grillen mit Gas
- Mit einem Gasgrill ist man zeitlich sehr flexibel und kann spontan eine Kleinigkeit grillen.
- Die Hitze ist hier gut regulierbar und das Grillen somit einfacher!
- Ein Gasgrill ist jedoch teuer in der Anschaffung. Auch die Gasflaschen muss man extra kaufen und richtig lagern.
- Mobilität: ein großer, schwerer Gasgrill ist einfach nicht so mobil wie ein kleiner Elektrogrill.
- Gesundheit: anders als beim Holzkohlegrill entstehen hier weniger schädliche Stoffe. Trotzdem sollte das Grillgut nicht zu heiß angebraten werden / verkohlte Stellen weggeschnitten werden.
Elektrogrill
- Die etwas kleinere, günstigere Variante eines Grills.
- Auch hier hat man nur eine kurze Vorlaufzeit und kann gleich mit dem Grillen starten.
- Sicherheit: kein offenes Feuer.
- Auch für Balkone / Terrassen geeignet.
© Unsplash (El Chefo)
Was wird gegrillt?
Fleisch
Neben dem typischen Grillgut Schopf, Kotelette und Würstel eignet sich auch Geflügel sowie Wildfleisch für den Grill. Grundsätzlich gilt: je fettärmer das Fleisch ist, desto größer ist die Gefahr, dass es trocken wird. Beim Wildfleisch eignen sich z.B. Wildbratwürste, Hirschsteaks oder Rehmedaillons gut für den Grill.
Ein paar Tipps, die ihr beim Grillen von Fleisch beachten könnt:
Temperatur
- Fleisch schon vor dem Grillen aus dem Kühlschrank nehmen, es sollte Zimmertemperatur haben.
Zeitmanagement
- Nicht alles gleichzeitig fertig? Kein Problem. Aber die fertigen Fleischstücke nicht am Grill auf die Seite legen (sonst werden sie trocken), sondern in der Wartezeit abdecken und beiseite legen.
Marinade
- Fertig mariniertes Fleisch enthält oft sehr viel Zusatzstoffe & Salz. Daher das Fleisch besser selbst marinieren!
- Am besten das Fleisch schon am Vortag marinieren, aber mindestens 2 Stunden vor dem Grillen, sodass es gut durchziehen kann.
Fettarme Zubereitung
- Grillen hat den Vorteil, dass man Fleisch fettarm zubereiten kann. Daher auch bei der Marinade sparsam mit Öl sein und das Fleisch vorm Grillen mit Küchenpapier abtupfen.
KLasse statt Masse
- Wer schon Mal ein saftiges Steak probiert hat, kann es bestimmt aus eigener Erfahrung sagen: für ein perfektes Ergebnis ist eine gute Fleischqualität ein Muss.
Fleisch direkt beim Bauern kaufen? Welche Fleischproduzenten in deiner Nähe sind kannst du auf der Homepage des Genussland Oberösterreich nachlesen!
Das perfekte Steak
Wie man ein Steak perfekt auf den Punkt gart? Das ist oft gar nicht so einfach…
Wenn man aber ein qualitativ hochwertiges Fleisch gekauft hat möchte man dieses auch genießen und nicht zum Schluss eine “Schuhsohle” am Teller haben! Mit diesen Tipps gelingt es euch beim nächsten Versuch bestimmt:
- Ein Steak kann gerne etwas dicker geschnitten werden, damit es innen saftig bleibt. Mindestens 3 – 3,5 cm.
- Das Fleisch sollte bereits Raumtemperatur angenommen haben, bevor man es auf den Grill legt.
- Salz vor oder nach dem Grillen?! Salzen kann man das Steak ruhig schon vorher, Pfeffer kann aber bitter werden und sollte nach dem Grillen auf das Fleisch kommen.
- Richtig Braten: zuerst wird das Steak bei hoher Hitze auf beiden Seiten scharf angebraten, dann bei mäßiger Hitze fertig gegart (je nach Wunsch). Danach sollte das Steak, z.B. auf einem vorgewärmten Holzbrett, rasten.
- Profitipp: um den richtigen Garpunkt zu erreichen ist ein Stichthermometer das beste Hilfsmittel!
Garstufen beim Steak vom Rind:
Blue rare
- Beschreibung: Lauwarmer, roher Kern, roter Saft
- Kerntemperatur vor dem Rasten: 44 – 46° C
- Kerntemperatur nach dem Rasten: 46 – 48° C
Rare
- Beschreibung: warmer, roter Kern, roter Saft
- Kerntemperatur vor dem Rasten: 47 – 50° C
- Kerntemperatur nach dem Rasten: 49 – 52° C
Medium rare
- Beschreibung: hellroter, weicher Kern, rosa Saft
- Kerntemperatur vor dem Rasten: 51 – 55° C
- Kerntemperatur nach dem Rasten: 53 – 57° C
Medium
- Beschreibung: rosa, mittelweicher Kern, rosa Saft
- Kerntemperatur vor dem Rasten: 56 – 58° C
- Kerntemperatur nach dem Rasten: 58 – 60° C
Medium well
- Beschreibung: rosa-grauer, fester Kern, klarer Saft
- Kerntemperatur vor dem Rasten: 59 – 63° C
- Kerntemperatur nach dem Rasten: 61 – 65° C
Well done
- Beschreibung: grau und relativ fest, klarer Saft
- Kerntemperatur vor dem Rasten: ab 64°C
- Kerntemperatur nach dem Rasten: ab 66° C
Garstufen beim Steak vom Schwein:
Medium
- Beschreibung: rosa
- Kerntemperatur vor dem Rasten: 61 – 62° C
- Kerntemperatur nach dem Rasten: 63 – 64° C
Medium well
- Beschreibung: rosa-grau
- Kerntemperatur vor dem Rasten: 63 – 66° C
- Kerntemperatur nach dem Rasten: 65 – 69° C
Well done
- Beschreibung: grau
- Kerntemperatur vor dem Rasten: ab 67°C
- Kerntemperatur nach dem Rasten: ab 70° C
- Fisch ist meist sehr fettarm und kann schnell trocken werden.
- Fettarme Fische daher im Ganzen grillen und mit aromatischen Kräutern füllen.
- Zarte Filets, die leicht zerfallen, legt man am besten in eine Grilltasse.
- Eine spezielle Fisch-Grillzange ist gut für ganze Fische geeignet. Sie verhindert, dass der Fisch beim Wenden zerfällt.
- Beim Grillen eines ganzen Fisches diesen auf beiden Seiten quer einschneiden und leicht mit Öl bepinseln, damit er nicht am Rost klebt.
- Kräuter, die perfekt zu Fisch passen: Thymian, Rosmarin, Petersilie, Dill, Estragon, Minze, Basilikum.
© Unsplash (Adrian Infernus)
Gemüse
Pro Tag sollte man laut den Empfehlungen mind. 3 Portionen Gemüse und Salat (insg. 400 g) essen. (Hier gibt’s einen ausführlichen Beitrag über die Ernährungsempfehlungen!)
Das bedeutet: auch beim Grillen spielt Gemüse eine bedeutende Rolle! Ob Grillgemüse, Gemüsespieße oder Maiskolben vom Grill – hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ein paar Dinge, die man beim Gemüse beachten sollte:
- Gemüsespieße: achtet dabei auf möglichst gleichmäßig große Stücke, damit der Garpunkt stimmig ist
- Maiskolben (und Kartoffeln) am besten schon vorgaren, damit sie am Grill schneller fertig sind.
- Grillgemüse mit ein wenig Öl bepinseln, damit es nicht am Rost klebt.
Eine optimale Grillbeilage ist auch Ofengemüse! Man kann es wunderbar vorbereiten, es gart im Ofen von alleine (kein Stress am Grill!) und man hat auch mehr Platz am Grill für Fleisch und Fisch.
Das wichtige Drumherum
Grillmarinaden
Erst ein perfekt mariniertes Fleisch macht den Genuss komplett. Eine Marinade ist eine saure Flüssigkeit, die dem Fleisch einen besonderen Geschmack verleiht. Drei Bestandteile sollte die Grillmarinade haben: Säure, Öl und Gewürze.
Bei der Säure kann man je nach Belieben auf Essig, Zitrone, Wein oder Fruchtsaft setzen. Beim Öl solltet ihr auf ein hochwertiges und hitzebeständiges Öl setzen, z.B. Rapsöl. Bei den Gewürzen kann man sich austoben: Chili, Kreuzkümmel, Senf, Kräuter, …
- Profitipp: das Fleisch sollte mit der Marinade bedeckt sein und möglichst lange ziehen (je größer die Fleischstücke desto länger).
- Am besten verwendet ihr ein säurefestes Gefäß und lagert das Fleisch in der Marinade über Nacht im Kühlschrank.
Saucen und Dips
Schon mal auf die Zutatenliste von Grillsaucen geguckt? Meistens bestehen diese aus sehr vielen Zusatzstoffen, Zucker und Salz.
Daher auch hier: selbst gemacht ist’s am besten!
Quelle: © Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH