Herbstzeit ist Kürbiszeit

Es ist Herbst und Orange wird wieder zur Lieblingsfarbe auf unseren Tellern. Einige Fans beginnen die Kürbiszeit ja schon Ende August – Frühsorten landen gern am Grill. Aber nun stecken wir mitten drin, in der Hauptsaison des Kürbis.

Der Kürbis ist in Oberösterreich generell recht „in“. Das Kernöl boomt in allen Vierteln unseres Landes, Kürbis und Bier finden im Inn- und Mühlviertel bereits zueinander und die Landesgartenschau Kremsmünster prämierte unter großer Beteiligung den heimischen Riesenkürbis. Es gibt kleine, es gibt große, es gibt 800-kg-Kürbisse. Auch der farblichen Vielfalt sind kaum Grenzen gesetzt. In diesem Beitrag wir euch aber jene Sorten vor, die auch tatsächlich auf unseren Tellern landen.

Ursprung

Der Kürbis ist wieder einmal ein Südamerikaner. Die Beere wurde erst mit der Entdeckung Amerikas verbreitet. Manche Sorten, wie der Hokkaido, sind erst vor kurzem – in den 90ern – in unserer Küche angekommen. Zu seinen Verwandten zählen Zucchini, Melonen und Gurken, auch sie sind Kürbisgewächse.

Saison

Der Kürbis hat in Oberösterreich von August bis November Saison. In dieser Zeit wird er vom Feld geerntet. Er ist sehr gut lagerfähig und so bleibt er uns auch rund sechs Monate danach noch erhalten. Zumeist wird er ohnehin vorher aufgegessen.

 

Trennlinie für Tipps

Die Kürbissuppe alternativ zum klassischen Schuss Kernöl auch mal mit
Chili oder frischem Ingwer aufheizen.
Muskat-Kürbisse am Feld
Muskat-Kürbisse am Feld

Einkaufen

Der Kürbis ist reif, wenn der Stiel eintrocknet bzw. verholzt. Natürlich zählt auch die Optik. Außerdem hilft die Klopfprobe – klingt es hohl, ist der Kürbis reif.

Neben der Reife muss man beim Einkauf auch den Gewichtsverlust bei der Zubereitung im Auge haben. Von einem ein Kilo schweren Kürbis bleiben nach Sorte 20 – 40 %, also 600 bis 800 Gramm Fruchtfleisch übrig.

 

Trennlinie für TippsBeim Gemüsebauern eures Vertrauens bekommt ihr Sorten wie den Muskat-Kürbis oder den Langen von Neapel auch portioniert, um der Lebensmittelverschwendung vorzubeugen.

Lagerung

Sorten wie der Hokkaido, der Muskat oder der Butternuss-Kürbis beeindrucken durch ihre Lagerfähigkeit. Sie werden erst relativ spät geerntet und halten – unter perfekten Bedingungen – bis zu einem Jahr. Drei bis sechs Monate Lagerzeit sind bei den meisten Kürbis-Sorten kein Problem, wenn es kühl und nicht kalt und trocken statt feucht ist.

Tipp vom Gemüsebauern: Wenn ihr selbst Kürbisse anbaut, dann erntet die Lagerware kurz vor dem ersten Frost. Außerdem muss der Stiel dranbleiben, sonst haben es die Fäulnisbakterien leichter in eure Ernte einzudringen.

Sorten

Zu den beliebtesten Sorten am Gemüsehof Voggeneder in Naarn zählen der Hokkaido, der Muskatkürbis, der Lange von Neapel, der Spaghettikürbis und der Butternusskürbis. Warum das so ist und was diese Sorten unterscheidet, hat Schmeck´s bei Manuel am Gemüsehof Voggeneder erfahren.

  • Hokkaido: Der ein bis zwei Kilo schwere Japaner gilt mittlerweile nicht mehr als Newcomer, sondern ist eine der beliebtesten Sorten. Er schmeckt fein, aromatisch, nussig und kann auch roh verzehrt werden. Das besondere an ihm: Er kann mit seiner Schale verkocht und genossen werden. Sie wird beim Kochen weich und ist kaum mehr vom Fruchtfleisch zu unterscheiden. Die Farbe spielt dabei keine Rolle – grüne Flecken oder Streifen sind okay – es reicht manche Stellen leicht auszuschneiden. Der Hokkaido gilt als Allrounder in der Küche und lässt sich gut (über)backen, pürrieren, gratinieren und selbstverständlich für Suppen verwenden.

 

  • Der große und schwere Muskat-Kürbis hat tiefe, regelmäßige Furchen, entlang derer er auch gerne portioniert wird. Sein Fruchtfleisch ist gelb und orange. Die Schale ist grün, mit zunehmender Reife wird er hellbraun. Sein Name kommt vom entfernten Geschmack der Muskatnuss im Fruchtfleisch. Es ist fein und nicht besonders süß. Der Muskatkürbis ist ein perfekter Suppenkürbis und auch zum Einlegen oder für Marmelade einsetzbar.

 

  • Langer von Neapel: Er unterscheidet sich schon mal durch Form und Farbe. Diese Kürbis-Sorte wird bis zu einem Meter lang, besitzt nur wenige Kerne und ist somit recht ergiebig. Die Klopfprobe zum Reifetest funktioniert bei ihm nicht, der Lange von Neapel ist nicht „hohl“, seine Reife erkennt man an den gelblichen Streifen auf der grünen Schale. Dieser Kürbis reift spät aus und lässt sich lange lagern.

 

  • Der Butternuss-Kürbis zeichnet sich durch besonders viel und saftiges Fruchtfleisch aus. Es ist gelb bis orange und lässt sich aufgrund der Festigkeit sehr gut schneiden. Der Geschmack entwickelt sich bei zunehmender Lagerdauer. Er lässt sich einfach schälen und schmeckt besonders zart, fast buttrig. Gleichzeitig ist er relativ süß und nussig und wird gerne für Risotto, Kürbisgulasch oder Ofenkürbis verwendet. Generell lässt er sich gut backen, braten und dünsten, ist aber auch optimal zum Einlegen.

 

  • Der Spaghetti-Kürbis ist etwas Besonderes. Wird er im Ganzen gekocht oder im Backrohr gebacken, zerfällt sein Fruchtfleisch wie Spaghetti. Wir empfehlen das gelbe Fruchtfleisch auch als solches zu genießen – besonders lecker mit Gemüsesugo.
Langer von Neapel und Butternusskürbis am Feld
Langer von Neapel und Butternusskürbis am Feld

Süßes oder Saures

Der klassische, amerikanische Schnitzkürbis (Early Harvest) eignet sich perfekt für Halloween-Schnitzereien und sein Fruchtfleisch passt perfekt für Suppen, Pürees oder ein Blech voll Kürbiskuchen. Obwohl hübsch, klein und bunt – Zierkürbisse sind ungenießbar. Sie enthalten den Bitterstoff Cucurbitacine in einer für den Menschen giftigen Dosis.

Halloween Kürbisse am Feld

Ernährung

von Ernährungsliebe

Die Kürbisse, die uns so farbenfroh entgegenlachen, bestehen zu fast 90 % aus Wasser – sie sind daher sehr kalorienarm. 100 g Kürbis liefern lediglich ca. 26 kcal, aber dennoch 2,3 g Ballaststoffe, Kalium und viele sekundären Pflanzenstoffe – erkennt man auch an der wunderbaren Farbpracht. Die Kürbiskerne sind reich an Eiweiß und Fett, liefern uns dabei vor allem die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-6. Wir finden es einfach großartig, wenn die Bauern ihre Kürbisse im Herbst direkt ab Hof verkaufen und greifen hier auch gerne zu. Daraus zaubern wir meist eine Kürbiscremesuppe, einen Kürbiskuchen oder ein leckeres Kürbisschmorgemüse.

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