Knoblauch in der Asche

Gemüse am Grill macht sich ziemlich gut. Dennoch spielt das Fleisch beim Grillen die Hauptrolle. Liegt es daran, dass Würstel, Kotelett und Spieß leichter zuzubereiten sind? Schreckt die hohe Kunst des Gemüse-Grillens so manchen Grillfreund ab und ist dies der Grund, warum wir das Grünzeug dann doch eher am Salatbuffet wieder finden?

Wir haben beim Gemüsebauern unseres Vertrauens nachgefragt und geben euch ein paar Tipps mit auf den Weg, wie ihr den Gemüseanteil sogar beim nächsten Lagerfeuer steigern könnt. Denn diesen Monat machen wir Knollen Feuer unter’m Hintern.

Dabei geht´s nicht um die Kartoffel, die die meisten von uns – in Alufolie verpackt – in die Glut werfen. Nein, bei uns handelt es sich um Zwiebel und Knoblauch, die zu unserer besonderen Freude auch keine zusätzliche Verpackung brauchen, wenn wir sie direkt in die Glut werfen.

Und so geht’s:

Erstmal wird Feuer gemacht. Nach 20 bis 30 Minuten sollte ausreichend Glut vorhanden sein und das Gemüse kommt ins Spiel.

Am besten eigenen sich frische Zwiebeln, ob mit oder ohne Grün. Besonders lecker schmecken die ersten Frühlingszwiebeln, in diesem Fall dürft ihr pro Person einen ganzen Bund rechnen.

Für Knoblauch und Zwiebel gilt: Das Grün kann weggeschnitten werden, so spart man Platz am Grill bzw. in der Glut. Es schmeckt nicht, denn es bekommt eine gummiartige Konsistenz. Allerdings geht´s mit Grün leichter und zwar vom Wenden bis zum Schälen. Waschen ist selbstverständlich nicht notwendig.

Die ungeschälten Zwiebeln und die ganze Knoblauch-Knolle in die Glut legen. Je nach Platzangebot mit ausreichend Glut bedecken, denn ansonsten heißt es wenden.

Nun brauchen sie Ruhe – je nach Größe der Knollen dauert das Garen abermals 20 bis 30 Minuten. Wenn ihr am Grill den Deckel schließt, reduziert sich diese Zeit um gut die Hälfte. Und natürlich spielt auch die Größe eurer Zwiebeln eine Rolle – sind sie riesig, garen sie in dieser Zeit kaum durch, sind sie zu klein, verbrennen sie im schlimmsten Fall.

Lasst euch aber von einem verbrannten Äußeren nicht abschrecken. Die erste, verkohlte Schicht wird nach dem Rasten abgeschält. Unter der Ruß-Schicht verbirgt sich das rauchig süße Aroma der im eigenen Saft gegarten Zwiebel oder Knoblauchzehe.

Zwiebeln aus der Asche

Trennlinie für Tipps

Dazu schmeckt regionales Rapsöl, etwas Salz und Pfeffer.
Tipp vom Held am Feld:
Die „batzige“ Knoblauchzehe direkt auf einer Scheibe Baguette zerdrücken und als großartige Knoblauch-Creme servieren. Bei Bedarf mit etwas Butter verfeinern.

Birgit’s Held am Feld

Gemüsebauer Manuel mit Paradeiser-Pflanzen

Manuel

Im Jahr 2015 habe ich meinen elterlichen Hof in Naarn übernommen und bin seither Gemüsebauer mit Leib und Seele. Und weil mir Boden, Pflanzen und Vielfalt ganz besonders am Herzen liegen bewirtschaften wir seit 2017 unsere Felder nach den Richtlinien der biologischen Landwirtschaft. Das bedeutet, wir befinden uns in der Umstellung und können euch dann in rund zwei Jahren mit regionalem Bio Gemüse versorgen.