Kinder und Jugendliche sind die Konsumenten der Zukunft, denn in der Kindheit werden die Weichen für die Ernährungsgewohnheiten und das Essverhalten gestellt. Ihr Umgang mit unseren Ressourcen und ihr Bezug zur Landwirtschaft und der Natur prägt unsere Landschaft und unser Klima von morgen.
Doch sich zu ernähren ist in unserer heutigen Gesellschaft zu einer komplexen Aufgabe geworden. Der Lernort Familie hat sich verändert und immer weniger praktische Kompetenzen in Bezug auf Haushaltführung bzw. Ernährungsbildung werden an die nächste Generation weitergegeben. Wachsen Kinder und Jugendliche nur noch mit Fertiggerichten auf, verlieren sie den Bezug zu heimischen Lebensmitteln, der Saisonalität, der Regionalität und letzten Endes zu einer bewussten Ernährung und der Landwirtschaft. Daher muss Ernährungsbildung nicht nur das gesunde Essen, sondern die ganzheitliche Thematik Lebensmittel, verschiedene Bereiche wie Bildung, Gesundheit und die Landwirtschaft und auch den nachhaltigen Konsum erfassen. Eine bessere Aufklärung der jungen Verbraucher soll ein Bewusstsein für die Qualität und Wertschätzung gegenüber heimischen Lebensmitteln erzeugen. Denn unsere Landwirtschaft und unser Land brauchen auch in Zukunft mündige Konsumenten.

In diesem Zusammenhang freuen wir uns, dass das Regierungsprogramm der Bundesregierung die Stärkung des Bewusstseins für Lebensmittel und Ernährung vorsieht. Ernährungskompetenz und Verbraucherbildung soll in der Lehrerausbildung besser verankert werden und als weitere Maßnahme ist die Einführung des Schulfachs Ernährungskompetenz und Verbraucherbildung, als Schulversuch, vorgesehen. Auch Österreichs Bäuerinnen setzen sich aus Überzeugung für dieses Schulfach ein. Einstweilen zeigen wir in Oberösterreich, dass Landwirtschaft, Bildung und Gesundheit an einem Strang ziehen. Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich, die Seminarbäuerinnen und das Gesunde OÖ haben großartige Angebote für Pädagogen, Eltern und Kinder, um Ernährungsbildung kindgerecht und praxisnah zu vermitteln. Einige dieser großartigen Initiativen konnten wir euch ja bereits auf Schmeck’s vorstellen.
Auch im Agrar-Ressort setzen wir darauf, eine maximal heimische Ernährung zu fördern. Darauf aufbauend werden Initiativen und Projekte umgesetzt, die die Stärkung der Ernährungskompetenz, die Bewusstseinsbildung zum Thema Lebensmittel und die Förderung des Ernährungswissens und der Esskultur verfolgen. Denn viele Kinder kennen die Landwirtschaft nur noch aus den Medien und Werbespots, elementare Zusammenhänge aus Biologie, Wirtschaft und Ernährung sind kaum mehr unmittelbar erlebbar und begreifbar. Deshalb wird der Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft immer wichtiger. Wir setzen uns dafür ein, dass Pädagogen und Schüler ihren Sinn für eine unverfälschte und nachhaltige Qualität bei landwirtschaftlichen Produkten schärfen um Wertschätzung für die Arbeit, Leistung und den Wert unserer Bäuerinnen und Bauern zu entwickeln. Sie alle wirken als Brückenbauer, indem sie ihre Erfahrungen aus dem Dialog in ihr soziales Umfeld weitertragen.

„Wir brauchen wieder mehr Bewusstsein für den Einfluss der Ernährung auf unsere Gesundheit und mehr Bewusstsein für den Wert und die Verarbeitung unserer Lebensmittel, von der Landwirtschaft über den Transport, die Verarbeitung, den Verkauf bis hin zu Gastronomie. Unser Ziel muss es sein die Ernährungskompetenz bereits frühzeitig und spielerisch zu fördern und sie gleichzeitig ein Leben lang zu begleiten“, da sind Landesrätin Mag.a Christine Haberlander, Landesbäuerin LAbg. ÖRin Annemarie Brunner und ich uns einig.