Cornelia’s Lieblingskräuter

mit Küchentipps

Ich koch und back daheim wahnsinnig gern mit Kräutern. Am besten sind die Kräuter frisch vom eigenen Garten, der eigenen Terrasse oder gesammelt beim Spazierengehen. Sofern ich sie nicht frisch zur Hand hab, dürfen’s auch gern mal getrocknete sein.

Ich möchte euch meine 5 Lieblingskräuter und passende Küchentipps verraten.

Thymian

Gut, dass ich bald einen großen Garten haben werde, denn Thymian könnte ich kiloweise anbauen und verbrauchen. Frische Thymianblätter kommen bei mir in fast jedes Gericht und beim Fleischanbraten in die Pfanne. Aber die Betonung liegt auf FRISCH, denn ich bin der Meinung, dass frischer Thymian wesentlich intensiver und aromatischer ist wie getrockneter. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

Zurzeit hab ich auf meiner Terrasse nicht recht viel Platz für dieses Kraut. Hinzu kommt, dass meine Terrasse sehr sonnig ist und witterungsgeschützt – das mochte mein Thymian gar nicht. Trotz fürsorglicher Pflege, trocknete er immer schnell aus. Also musste eine Alternative her. Meine Wahl fiel auf Quendel und dieses eher kriechende Gewächs (bildet eine Art „Teppich“) wuchert nun was das Zeug hält. Kennt ihr „Quendel“? Quendel wird auch wilder Thymian oder Feldthymian genannt und ist mit dem bekannten Gartenthymian verwandt. Besser wilder Thymian, wie gar kein Thymian.  Im Geschmack ist er ähnlich, aber milder und er sollte immer mitgekocht werden.

In der Volksheilkunde und besonders bei Hildegard von Bingen hat(te) Quendel eine besondere Bedeutung hinsichtlich schöner Haut. Allgemein wird Quendel und Thymian eine entkrampfende, schleimlösende und verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt.

 

Mein Küchentipp

Verfeinert eure Gerichte mit etwas Thymianbutter – weiche Butter mit frischem Thymian, etwas Salz, Knoblauch und Bio Zitronenschale verrühren, in Folie wickeln und bis zur Verwendung kalt stellen.

Butter aus Schlagobers ganz einfach Selbermachen – hier geht’s zur Anleitung.

Lavendel

Lavendel ist schon was ganz besonderes… Wunderschön anzuschau’n und intensiv blumig im Aroma. Manche sind kein Fan von ihm in der Küche, da eine Überdosierung schnell „seifig“ schmecken kann, aber mit Maß und Ziel verleiht er so mancher Speise einen besonderen Geschmack. Die Blüten passen frisch gepflückt oder getrocknet hervorragend in Süßspeisen, aber auch zu Fisch, Geflügel, Lamm und Gemüse.

Lavendel liebt die Sonne und hohe Temperaturen, da darf der Untergrund auch ruhig eher trocken sein. Mit seiner lila bis dunkelvioletten Blütenpracht macht er sich toll im Garten und verleiht ihm einen Hauch Provence. Mit seiner beruhigenden Wirkung soll er auch bei Schlafstörungen helfen können und in getrockneter Form in einem Säckchen auch gegen Motten im Kleiderschrank.

 

Mein Küchentipp

Eine meiner selbstgemachten Lieblingsmarmeladen ist Marille-Lavendel. Die Säure der Marillen und der blumige Lavendel harmonieren toll miteinander. Diese Marmelade schreit förmlich nach Sommer!

Liebstöckl

OK, ich geb’s gleich zu. Eigentlich zählt Liebstöckl jetzt nicht unbedingt zu MEINEN Lieblingskräutern, sondern eher zu denen meiner besseren Hälfte. Er liebt Liebstöckl – keine Fensterbank, keine Terrasse, kein Garten ohne ihn! Denn für ihn ist dieses Kraut ein MUSS für jeden Braten, jeden Eintopf und in jeder Suppe. Viele kennen diese würzige Pflanze auch als „Maggikraut“, der Geruch ist unverkennbar. Nicht nur das Grünzeug, das bis zu 2 Meter hoch wachsen kann, sondern auch die Liebstöckl-Samen können verwendet werden, z.B. als Brotgewürz.

In der Volksheilkunde hat der Liebstöckl einen verdauungsfördernden Ruf und soll bei Beschwerden im Magen-Darmbereich helfen.

 

Küchentipp meiner besseren Hälfte

Die Blätter des Liebstöckls können super eingefroren und bei Bedarf aus dem Tiefkühler geholt werden. So kommt man auch über den Winter ohne auf Liebstöckl verzichten zu müssen!

Colakraut

Dieses Kraut heißt nicht umsonst „Cola“! Einmal mit der Handfläche über diese Pflanze gestreichelt und schon riechen deine Hände nach der bekannten, schwarzen Limonade. Mir daugt‘s voi!

Wer aber bei Colakraut jetzt nur an Deko-Zweigal im Trinken denkt, dem lass gesagt sein, dass die Zweige dieser Pflanze auch in den Rein zum Sonntagsbraten gelegt werden können. Das Kraut verleiht dem Bratl eine ganz besondere Würze.

Colakraut kennt man auch als Eberraute und ist vom Standort her total flexibel. Wir hatten unseren Topf nun schon an verschiedensten Plätzen stehen, kein Gemecker. Da das Kraut recht hoch wachsen und ein richtiger Busch werden kann, stutzen wir es im Herbst oder im Frühjahr immer zam. Aber keine Sorge, denn sobald es wärmer wird schießt er schnell wieder in die Höhe, so schnell könnt’s gar nicht schau’n. Das intensivste Aroma haben die jungen Spitzen der Zweige.

 

Mein Küchentipp

Aufgrund seinem erfrischenden Geschmack ist er ideal für Kaltgetränke im Sommer. Auch selbstgemachtem Sirup gibt er ein tolles Aroma – empfehlenswert ist der Himbeer-Colakraut Shrub!

Estragon

Stellt euch eine Sauce Béarnaise oder Estragon-Senf ohne Estragon vor – richtig, geht nicht, denn der Estragon macht sie aus. Und das zurecht. Estragon hat einen „frischen“, würzigen, scharf-süßlichen Geschmack, der ein wenig an Anis und Fenchel erinnert. Er eignet sich hervorragend für Frühlingsgemüse wie Spargel, Saucen, Fleisch und Fisch. Beim Kochen können die Blätter in frischer und in getrockneter Form verwendet werden. Ihm wird auch eine verdauungsfördernde und entwässernde Wirkung nachgesagt.

Ähnlich wie das Colakraut wächst Estragon ziemlich buschig und hoch. Das Kraut mag es zwar sonnig, aber nicht allzu heiß.

 

Mein Küchentipp

Ein erfrischender Kräuteraufstrich aus einem Becher Sauerrahm, einem Becher Bauerntopfen, Salz, Pfeffer, etwas Zitronensaft und kleingeschnittenen Estragonblättern. Auf’s Schwarzbrot gestrichen a Wahnsinn! (gelernt von meiner Mama!)

Kräuter, Salz, Pfeffer und Zitrone auf einem Holzuntergrund