Bist du ein “Frühstücker”?

Ist frühstücken gesund? Und für wen ist es geeignet?

Ist Frühstücken gesund?

 

Studienlage

 

Die Studienlage zum Thema Frühstück ist groß und bunt. Die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich.

Während einige Studien mit dem Thema Mahlzeitenfrequenz und Übergewicht im Zusammenhang mit Frühstück beschäftigen, haben andere Studien den Zusammenhang zwischen
Übergewicht und Frühstück im Kindesalter im Fokus.

 

Die Schwierigkeit bei der Interpretation der Ergebnisse ist, wie bei vielen Ernährungsstudien, dass es unzählige Einflussfaktoren auf unser Essverhalten gibt (über 200!).

Nicht nur die Mahlzeitenfrequenz, die Gesamtkalorienzufuhr oder sportliche Aktivitäten, sondern auch Gewohnheiten, Kultur & Tradition wirken sich auf unser Essverhalten aus.

Kausalität

 

Besser verständlich wird das anhand eines Beispiels: Eine Studie, die ergibt, dass Erwachsene, die im Kindesalter regelmäßig gefrühstückt haben, weniger zu Übergewicht neigen als Erwachsene, die im Kindesalter nicht gefrühstückt haben. So weit so gut, doch was hier eine wesentliche Rolle spielen könnte, ist, dass auch der restliche Alltag dieser Kinder vermutlich völlig unterschiedlich war.

Man könnte schlussfolgern, dass Kinder, die frühstücken häufig in intakten Familien aufwachsen, deren Eltern eine gesunde Ernährung vorleben und sie vielleicht auch gleichzeitig zum Sport animieren. Während umgekehrt, jene Kinder, die nicht frühstücken auch weniger behütet aufwachsen und öfter ungesundes Essen (Fast Food, Fertiggerichte & Co) oder Süßigkeiten bekommen.

Möglicherweise hatte also gar nicht die Tatsache, dass gefrühstückt wurde, sondern die restliche Lebensweise den größten Einfluss.

Frühstück & Mahlzeitenfrequenz

 

Bei der Mahlzeitenfrequenz geht es häufig darum die Gesamtkalorienaufnahme über den Tag zu steuern. Manchen Menschen hilft ein Frühstück enorm, um gut durch den Tag zu kommen. Viele unserer Kunden beschreiben, dass sie einem geregelten Mahlzeiten Rhythmus viel leichter die Kontrolle (auch bei den restlichen Mahlzeiten) behalten und genau das wird auch in Studien bestätigt.

 

Ob dies nun aber 2, 3 oder 5 Mahlzeiten sind, spielt lt. Studien keine so große Rolle.

Der Vorteil bei 5 Mahlzeiten ist, dass es tagsüber nicht zu einem Hungergefühl kommt, weil die Pausen relativ kurz sind.

 

Für weniger Mahlzeiten (2-3) spricht, dass durch die längeren Pausen die Fettverbrennung zwischen den Mahlzeiten angekurbelt wird. Es gibt in jede Richtung positive Studienergebnisse. Die Kunst besteht also darin, herauszufinden, was für jeden einzelnen funktioniert.

Individualität

 

Unserer Meinung nach ist Individualität hier der Schlüssel zum Erfolg!

Beim Thema Ernährung ist es oft so, dass es eben nicht DIE EINE Lösung für alle gibt. Gerade für’s Frühstück gibt es viele Möglichkeiten (Müsli, Porridge, Weckerl, Omelett), da kann man viel ausprobieren. Es gibt viele Möglichkeiten seinen Bedarf zu decken, jeder von uns is(s)t anders, jeder von uns hat einen anderen Alltag und einen anderen Rhythmus.

Was für den einen passt, muss für den anderen nicht automatisch auch der richtige Weg sein.

Selbstbeobachtung

 

Versuche doch mal für dich selbst herauszufinden, wie es dir mit/ohne Frühstück geht. Hier ein paar Fragen die dir dabei helfen können:

 

  • Bist du nach dem Aufstehen hungrig oder müsstest du dich zu einem Frühstück zwingen?
  • Fühlst du dich nach einem Frühstück angenehm gesättigt und fit für den Tag oder eher träge?
  • Wann stellt sich das nächste Mal ein Hungergefühl ein?
  • Entscheidest du nach Gewohnheit und Alltagsstrukturen (z.B. keine Zeit, habe nie gefrühstückt, …) oder spürst du in dich hinein und reagierst nach deinem Empfinden?

 

Fühlst du dich nach dem Frühstück fit und leistungsfähig und du bekommst zu Mittag das nächste Mal Hunger, dann bist du ein „Frühstücker“. Achte bei deinem Frühstück auf eine ausgewogene Zusammenstellung, damit du alles hast, was dein Körper am Vormittag braucht.

Fühlst du dich vor dem Frühstück fit und leistungsfähig und verlierst diesen Zustand nach dem Frühstück und du hast das Gefühl, dass du danach ständig hungrig bist, trotz eines Vormittagssnacks nicht gut bis zum Mittagessen durchhältst? Dann bist du eher der „No-breakfast-Typ“.

Du solltest dich nicht zu einem Frühstück zwingen, wenn dir das keine Vorteile bringt.

 

ACHTUNG:

 

  • Es könnte auch an einer ungünstigen Zusammenstellung des Frühstücks liegen, das solltest du auf jeden Fall überprüfen!
  • Wenn aus „no-breakfast“ ein 2-Mahlzeiten-Prinzip wird, sollte man besonders auf die Nährstoffzusammenstellung achten, da man natürlich trotzdem alles unterbringen sollte.

 

Mehr zum Thema Frühstückszusammenstellung findest du in unserem Beitrag hier!

Herausforderung

 

Oft ist es eine große Herausforderung auf den eigenen Körper zu hören und die eigenen Bedürfnisse zu erkennen, sich dabei Rat von Experten zu holen ist absolut legitim. Der Blick von außen hat schon oft geholfen neue Möglichkeiten zu erkennen.

FOTOS: © Ernährungsliebe OG