Wein

Über 2000 verschiedene Rebsorten gibt es auf der Welt. In diesem Beitrag erfahrt ihr, welche Weinsorten man unterscheidet, was es mit der Weinqualität auf sich hat und wie die Traube überhaupt zum Wein wird!

 

Wein wird durch alkoholische Gärung aus frischen oder eingemaischten Trauben gewonnen. Sein Alkoholgehalt liegt bei ca. 9 – 15 Volumenprozent. Je nach Rebsorte oder Verarbeitung werden Weinkategorien sowie Qualitätsklassen unterschieden.

Es gibt auch weinähnliche Erzeugnisse – das sind alkoholische Getränke, die ebenfalls durch alkoholische Gärung entstehen, jedoch aus anderen Früchten oder Lebensmitteln hergestellt werden. Statt Weintrauben können das z.B. Äpfel, Birnen oder auch Honig sowie Rhabarberstängel sein. Das wären dann z.B. Birnen- und Apfelmost, Cidre oder Honigwein.

Wie wird die Weintraube zum Wein?

Um Wein herzustellen, werden zuerst die Trauben gequetscht, sodass eine breiige Masse – die Maische – entsteht. Die Maische wird daraufhin in mehreren Durchgängen gepresst, wodurch der gärfähige Most gewonnen wird. Übrig bleiben Kerne, Rappen und Beerenhäute.

Der sogenannte Trester kann als Dünger verwendet oder zu Tresterbrand destilliert werden – in Italien gibt es z.B. den Grappa.

Die Gärung des Mostes erfolgt durch Hefepilze, die spezifisch für jeden Weintyp ausgewählt werden. Nach der Gärung reift der Most mehrere Monate im Fass, wodurch sich der typische Weincharakter ausbildet.

 

Das Mostgewicht gilt als Qualitätsmaßstab – es ist das Maß für den Zuckergehalt und Säuregrad des Mostes und bestimmt somit den späteren Alkoholgehalt des Weines.

FOTO: © Unsplash (David Köhler)

Weinarten

Bereits die Ernte der Trauben hat einen Einfluss auf den späteren Geschmack und die Qualität des Weines. Je nachdem, wann die Traubenlese stattfindet, kann der Wein geschmacklich sehr unterschiedlich sein, z.B. bei Trockenbeeren- oder Eisweinlese.

Rot oder weiß?

Rotwein wird aus Rotweintrauben gewonnen, die bevorzugt in wärmeren Klimagebieten angebaut werden. Roséwein entsteht auch aus Rotweintrauben – die hellere Farbe ist durch kürzeres Maischen der Trauben begründet. Die Schalen der Trauben geben dabei nur wenig Farbe an den Most ab.

 

Weißwein wird ausschließlich aus Weißweintrauben gewonnen. Grundsätzlich unterscheidet man beim Weißwein dezente bis feinfruchtige Weine, z.B. Riesling, Weißburgunder und aromatisch würzig-pikante Weißweine, z.B. Gewürztraminer, Grauburgunder.

 

In Österreich werden ca. 67 % Weiß- und 33 % Rotweintrauben angebaut.
Die bevorzugten Sorten sind beim Weißwein der Grüne Veltliner sowie Welschriesling und beim Rotwein Zweigelt und Blaufränkisch.

Weinqualität

Die Qualität von Weinen ist rechtlich definiert – für Weine, bei denen alle Produktionsschritte im Herkunftsgebiet erfolgen, gibt es geschützte Ursprungsbezeichnungen. Diese Weine müssen dann eine sensorische und analytische Prüfung bestehen. Originalabfüllungen von Qualitätswein erkennt man an der rot-weiß-roten Banderole auf der Flaschenkapsel.

 

Qualitätsweine besonderer Reife und Leseart sind die sogenannten Prädikatsweine, wie z.B.:

 

  • Spätlese: die Trauben werden in vollreifem Zustand in einer späten Lese geerntet
  • Beerenauslese: die Trauben sind edelfaul oder überreif; sie schmecken sehr fruchtig
  • Trockenbeerenauslese: die Trauben sind eingeschrumpft und edelfaul, diese Auslese kann nur in bestimmten Jahren unter günstigen Klimabedingungen erzeugt werden
  • Eiswein: die Trauben werden vollreif geerntet, bei der Lese und bei der Pressung müssen die Beeren gefroren sein, sodass die Inhaltsstoffe sehr konzentriert sind

 

Edelfäule: reife Beeren werden unter günstigen Bedingungen von einem bestimmten Pilz befallen. Der Pilz nährt sich von der Flüssigkeit der Beeren; das Wasser verdunstet nach einiger Zeit und die Beeren werden rosinenartig eingeschrumpft. Die verbleibenden Inhaltstoffe, wie Zucker und Säure werden dadurch sehr stark konzentriert. Dadurch haben die Weine einen einzigartigen, süßlichen Geschmack und Duft.

Das Etikett – was muss drauf stehen?

Wenn es sich um einen österreichischen Qualitätswein handelt, ist die rot-weiß-rote Banderole mit der Betriebsnummer des Produzenten angebracht.

Damit Wein als österreichischer Wein gilt, muss er aus 100 % österreichischen Trauben bestehen.

Laut der EU-Weinmarktordnung muss der Wein zu 85 % aus der genannten Sorte oder dem genannten Jahrgang bestehen.

Von Wein bis Trockenbeerenauslese.

  • Trocken: max. 9 g Restzucker / Liter
  • Halbtrocken: max. 18 g Restzucker / Liter
  • Lieblich: max. 45 g Restzucker / Liter
  • Süß: über 45 g Restzucker / Liter
FOTO: © Unsplash (Wolfgang Hasselmann)