Schmankerl im Check

Wir alle lieben unsere österreichischen Spezialitäten – ob Wiener Schnitzel, Käsespätzle oder Kaiserschmarrn. Und ja – auch wir als Diätologinnen gönnen uns gerne mal eine richtige Hausmannskost auf der Skihütte oder bei Oma.

Die Hausmannskost ist hierzulande auch mit Abstand die beliebteste Ernährungsweise. Einer Umfrage der AGES (Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit) zufolge essen 70 % der Generation 60 Plus am liebsten traditionelle Gerichte. Doch neben Genuss steht für Viele auch der Gesundheitsaspekt ganz weit vorne. Mit „gesunder Ernährung“ bringen jedoch die meisten gleichzeitig Verzicht in Verbindung. Man könnte also meinen, eine gesunde Ernährungsweise lässt sich nur schwer mit einer leckeren, aber doch eher kalorienreichen Hausmannskost verbinden.
Und ja es stimmt – es stehen hier zwei gegensätzliche Ernährungsweisen gegenüber. Typischerweise sind traditionelle Gerichte sehr fleischlastig, meistens fett- und/oder zuckerreich. Eine gesunde Ernährung, wie es z.B. die österreichische Ernährungspyramide oder der Ernährungskreis darstellt, sieht dagegen viel Obst und Gemüse, gesunde Fette und sparsamen Verzehr von Fleisch am Speiseplan vor.

Die Menge macht’s

Wie so oft gilt auch hier der Satz: die Menge macht das Gift. Eine gesunde Ernährung muss nicht tagtäglich perfekt sein, die Wochenbilanz sollte stimmen. Und was wir gerne tun: gut kombinieren, denn so können auch Kaiserschmarrn oder Schweinsbraten in einer ausgewogenen Ernährung Platz finden!

Hier ein paar unserer liebsten Tricks, um Gerichte etwas zu optimieren:

Einen optimal verteilten Teller kreieren

Eine Mahlzeit sollte im Idealfall so aufgeteilt sein, dass ½ des Tellers aus Gemüse und Salat besteht, ¼ des Tellers aus der eiweißreichen Komponente (Fleisch, Fisch, Eier, …) und ¼ des
Tellers aus der kohlenhydratreichen Beilage (Kartoffeln, Nudeln, Brot). Das lässt sich bei fast jedem Gericht anwenden und stellt sicher, dass man die Hauptnährstoffe optimal verteilt und nicht auf die Gemüseportion vergisst.
Super kann man das am Beispiel Wiener Schnitzel erklären: meist bekommt man ein Schnitzel serviert, das schon die Hälfte des Tellers einnimmt, dazu gibt’s typischerweise Reis und Kartofferlsalat. Hier ist die Fleischportion definitiv zu groß und man hat zwei Sättigungsbeilagen (Reis und Kartofferl). Tauscht man die aus durch ein handflächengroßes Wienerschnitzel mit einem gemischten Salat und einem Schöpfer Gemüse, dazu gekochte Kartofferl, hat man das
Gericht schon sehr gut optimiert.
Dieses Prinzip lässt sich z.B. auch super bei Rindsrouladen, Zwiebelrostbraten, oder Brathendl anwenden. Einfach mal ausprobieren!

 

Pikante Gerichte: Fett einsparen!

Pikante, deftige Gerichten der Hausmannskost sind meist sehr kalorienreich, da sie viel Fett enthalten. Man kann also leicht Kalorien einsparen, in dem man auf den Fettgehalt achtet.
Wir machen das z.B. so:

  • Schweinsbraten: ein mageres Stück Fleisch wählen
  • Kasspätzle: die Hälfte vom Käse durch eine fettreduzierte Variante ersetzen
  • Statt Backhenderlsalat entscheiden wir uns für einen Salat mit gebratenen Hühnerstreifen

 

In Fett herausgebackene Speisen: auf die Qualität achten!

Gerne backen wir in Österreich auch mal etwas in Fett heraus. Bei manchen Gerichten, wie beim Wienerschnitzel oder Backhendl gehört das einfach dazu. Wenn Frittiertes oder Gebackenes nur selten am Speiseplan steht, ist das auch vollkommen okay. Was man hierbei aber beachten kann, ist die Fettqualität.
Rapsöl ist die ideale Alternative zu Schweineschmalz. Es lässt sich hoch erhitzen und hat im Gegensatz zum Schmalz eine sehr gute Zusammensetzung der Fettsäuren. Bei manchen Gerichten kann man auch viel Fett einsparen, indem man sie nur mit Fett besprüht und dann im Backrohr gart. Das funktioniert z.B. bei Fleischlaibchen super!

 

Süße Gerichte: Zucker sparen ist hier das A und O!

Bei Desserts ist meist der Zucker das Problem. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WKO) nehmen wir täglich zu viel Zucker auf. Daher sollten wir gerade bei süßen Gerichten damit sparen.

  • Ein Kaiserschmarren mit 1/3 weniger Zucker, nur einer Hand voll Rosinen und zuckerfreiem (am besten noch selbstgemachtem) Apfelmus ist ein optimales süßes Hauptgericht!
  • Auch beim Apfelstrudel könnt ihr Zucker sparen: 1/3 weniger als im Rezept angegeben fällt auch hier geschmacklich kaum auf, in der Kalorienbilanz aber deutlich!
  • Palatschinken bestreichen wir mit zuckerarmer Marmelade – am besten mit einem Fruchtanteil von 75 %

Fazit

Wie ihr seht kann man viele der österreichischen Klassiker durch kleine Tricks und geschickte Kombinationen super optimieren, sodass sie auch wunderbar in eine gesunde Ernährungsweise passen. Oft reicht es, wenn man ein großes Schüsserl Salat dazu isst oder sich noch eine extra Portion Gemüse bestellt.

FOTOS: © Ernährungsliebe
Portrait von Julia (Ernährungsliebe)

Julia

Ernährungsliebe Plauderkasten

Im Endeffekt ist eine Ernährung nur ausgewogen, wenn auch genug Platz für Genuss ist und die Lieblingsspeisen ohne schlechtes Gewissen, sondern mit Freude gegessen werden!

Mehr Infos zu unseren Diätologinnen von Ernährungsliebe und ihren Ernährungsberatungen findet ihr auf www.ernaehrungsliebe.at.