Das traditionelle Weihnachtsessen

„…`s is á himmlische Kost,
á Trum Speck und á Most …“
oder was isst man hierzulande zu den Weihnachtsfeiertagen?

Viele halten es mit der Tradition, wenn am Heiligabend Bratwürstel mit Sauerkraut auf den Tisch kommen – ein Überbleibsel aus der Zeit, als der Thomastag, der 21. Dezember (Wintersonnenwende und längste Nacht des Jahres), der Schlachttag vor den Feiertagen war.

Selbstverständlich wurde das ganze Schwein verarbeitet – „from nose to tail“ sagt man heute dazu. Die Innereien wurden noch am selben Tag verarbeitet, das „beinige“ Fleisch als „G’sodans“ (Gesottenes) oder „Boanlfleisch“ serviert, der Saukopf zu Weihnachten, Silvester oder am Neujahrstag gegessen. Der Rest wurde eingesurt, geselcht oder überbraten und mit Fett übergossen in einem Kübel konserviert.

Verwertet wurde alles und so gab es auch Leber-, Blut- und Fleischwürste, die als „Mettenwürste“, also nach der Mette und einem langen Fastentag gegessen wurden.

 

Auch in meiner Jugend galt der 24. Dezember bei uns zu Hause noch als Fasttag, – aber nur bis Mittag, wo es dann auch den gebackenen Weihnachtskarpfen gab. Am Abend durfte dann bei einer kalten Platte, die keine Wünsche offen ließ, wieder gevöllert werden, schließlich musste man sich ja ordentlich stärken vor dem Gang in die Mitternachtsmette.

Vor vielen Jahren haben wir dann am Heiligabend, als Essen vor der Bescherung das Fondue eingeführt – weil es der Hausfrau weniger Arbeit macht, sich gut vorbereiten lässt und viel Zeit zum Reden bei Tisch lässt.

 

Wenn dann die Verwandtschaft anrückt, am Weihnachts – oder Stephanitag, wird gern ein ganzer Braten in den Ofen geschoben, – das zahlt sich bei vielen Gästen wenigstens aus.

Da darf es auch ein schönes Stück Schweinsbraten sein, Schopf oder Karree, am besten beides, ein ganze Truthahn oder eine Weihnachtsgans.

Die genussvollste Zeit des Jahres hat spätestens am Dreikönigstag ihr Ende – denn dann wird gefastet und der Speiseplan radikal umgestellt auf Gemüse, Obst und Salat – natürlich abgestimmt auf das saisonal- winterliche Angebot in unserem Genussland Oberösterreich.

Brot als Grundnahrungsmittel war in den Vorratskammern der Bauernhöfe immer vorhanden, denn das eigene Brot zu backen war eine Selbstverständlichkeit. Roggenmehl, Sauerteig, Salz und Wasser sind die Zutaten für das typische Bauernbrot. Das richtige Mischungsverhältnis, die spezielle Würzung und die Brotkruste zeigen das Geschick der Bäuerin und machen die Vielfalt der Geschmackserlebnisse aus, denn das Brotbacken am Bauernhof war und ist Frauensache.