Kulinarische Osterbräuche

Der Karfreitag ist in katholischen Familien auch heute noch ein strenger Fasttag. Fleischspeisen werden gemieden, manche halten das Fasten bis Karsamstagmittag durch.

In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag, – in der Osternacht –  werden mitgebrachte Speisen in der Kirche geweiht. Der Brauch stammt aus der Zeit als Milch, Honig, Eier und Käse in der Fastenzeit von der Kirche verboten waren. Heute werden Fleisch, Eier und Brot gesegnet, mancherorts auch die typischen österlichen Gebildbrote wie der Osterfleck als Sonnensymbol und Zeichen für die Auferstehung. Heute werden auch Osterlämmer, Osterpinzen, oder aus Brotteig geformte Eierkränze zur Segnung mitgenommen. Das Geweihte wird in der Familie beim österlichen Frühstück am geschmückten Ostertisch gemeinsam gegessen, es gilt als besonders heilkräftig und glückbringend.

Als Fruchtbarkeitssymbol und Sinnbild des Lebens ist das Hühnerei untrennbar mit dem Osterfest verbunden. Gefärbte und verzierte Eier werden an Familienmitglieder und Freunde verschenkt, vom Osterhasen für die Kinder bemalt  und im Garten versteckt – wenn es das Wetter erlaubt! Am Ostersonntagmorgen suchen die Kinder dann ihre Osternester, die natürlich auch mit Schokoladenosterhasen, vielen Süßigkeiten und Spielsachen gefüllt sind.

Wie jedoch der Osterhase zu den Eiern kommt, wird eines der großen, ungelösten Rätsel bleiben!

Am Ostersonntag zu Mittag kommt oft gebackenes oder gebratenes Osterlamm mit grünen Kräutern auf den Tisch, aber auch Rindfleisch, Suppe, Krautfleck, Bratl oder geselchtes Schweinefleisch sind bei uns typische Osterspeisen. Für meine Oma war es eine Frage der Ehre zu Ostern den ersten selbstgezogenen Vogerlsalat zu servieren.

Der Ostermontag ist auch heute noch gern der Tag für Verwandtenbesuche, auch bei der “Göd’n” oder der “God’n” wird gut und reichlich gegessen – schließlich hat man 40 Tage gefastet, ODER?

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